als ich heute Morgen in den vollbesetzten
Zug steigen will, spür ich die Nacht hinter
mir, heftig atmend und haltlos. hab ich was
vergessen? frag ich sie schweigend. oder
wie begründest du sonst, dass du mir in den
Tag folgst? noch dazu im schönsten Samtkleid,
dunkelblau. nachtschwarz. so weich gezeichnet
als wäre es aus Puderpigment, mit einer
sogartigenTiefe.
die Nacht schweigt.
im Zug setze ich mich zwischen stille Blicke
und schweigende Lippen. meine, die Nacht
wird schon gehen, zurück in meinen Traum,
oder ist es umgekehrt?
noch drängt der letzte Hauch von innen
gegen meine Augenlider.
und plötzlich weiss ich nicht mehr, ob Licht
immer angebracht ist. weisst du, was dieser
Traum in den Tag bringen wird? was, wenn es
jene Ungeheuerlichkeiten sind,
die besser unausgesprochen
bleiben, im Schutz der Nacht.
bewahrt und geborgen
und versteckt.